Podcast 07.07.2024 von Iris Gartner

Podcast für den 07.07.2024

Liebe Cursillistas, liebe Freunde im Glauben, heute geht es

um das Evangelium Mk 6, 1b bis 6

Die Ablehnung Jesu in seiner Heimat

1 Von dort brach Jesus auf und kam in seine Heimatstadt; seine Jünger folgten ihm nach. 2 Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Woher hat er das alles? Was ist das für eine Weisheit, die ihm gegeben ist? Und was sind das für Machttaten, die durch ihn geschehen? 3 Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns? Und sie nahmen Anstoß an ihm.[1]

4 Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends ist ein Prophet ohne Ansehen außer in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner Familie. 5 Und er konnte dort keine Machttat tun; nur einigen Kranken legte er die Hände auf und heilte sie.  6 Und er wunderte sich über ihren Unglauben. Jesus zog durch die benachbarten Dörfer und lehrte.

Liebe Freunde, ich, Iris Gartner, Mitarbeiterin im Cursillo, glaube, dass es bei uns genau so ist, du hast eine tolle Idee und wenn du etwas zu Hause sagst, wirst du belächelt. Die Jungen, ja, die meinen, sie wüssten es mit ihrem neumodernen Zeug besser als wir, die wir das immer schon so gemacht haben. Das durfte ich mir von meiner Oma immer mal wieder durch die Blume oder aber auch direkt anhören.

Ich habe das immer sehr demoralisierend gefunden. So wollte ich das bloß mal ausprobieren, ob wir uns nicht etwas Zeit und Kraft sparen können, aber dann hatte ich keine Lust mehr irgendetwas vorzuschlagen. In meinem eigenen Haushalt habe ich dann einiges anders gemacht, aber auch Dinge, die sich dann nicht als gut erwiesen haben, wieder verworfen. Aber da konnte ich es ausprobieren und weiter nach Lösungen und Verbesserungen forschen. Im großen Familienclan wie früher wäre das nicht denkbar gewesen.

Mir war es zu Hause zu eng, ich konnte mich da nicht entfalten. Im Reden schwingen bin ich nicht ganz so gut, aber wenn es irgendwo Probleme gibt und wir miteinander Lösungen erarbeiten können, dann bin ich gerne Mittelsmann und Helfer für andere, die Unterstützung brauchen. Unser Jesus gibt mir die Kraft, die ich dazu benötige, um diese Schritte in eine neue Richtung zu gehen. Zu Hause braucht es halt ein bisschen länger und die Schritte sind nicht so groß, wie wenn ich in der Ferne irgendetwas bewirken will. Aber ich sage mal, da geht es vielen gleich oder das hat jeder schon mal erlebt.

Ich habe immer gesagt, ich möchte mit meinen Kindern das nicht so machen, ich möchte nicht für alles schon die Lösung haben, wenn sie irgendetwas Neues bringen, sondern sie ausprobieren lassen, wenn sie mit Vorschlägen kommen. Ganz ehrlich, das ist mir leider nicht gelungen. Wenn ich selbst so in Arbeit und Hektik steckte habe ich auch immer wieder mal ab gewunken und gesagt, das wurde immer schon so gemacht und sie gar nicht richtig zu Wort kommen lassen. Im Nachgang tat mir das ganz oft leid. Manchmal konnte ich mich später durchringen und ihre Lösungsvorschläge anhören und so manches Mal hatten sie recht und wir konnten gute Lösungen finden.

Meine Mutter meinte mal, als wir über dieses Thema sprachen, ja, wir Eltern sind nicht vollkommen, aber jeden Tag immer wieder versuchen, das Beste aus diesem Tag zu machen. Und je öfter ich mir das vor Augen halte und in der Abendreflexion wieder etwas finde, wird es immer weniger, und ich kann mich gleich schon auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Vielleicht ist es aber leichter, weil meine Kinder mittlerweile außer Haus sind. Wenn sie da sind, kann ich mich ganz auf sie konzentrieren, was früher, als noch alle vier da waren, nicht möglich gewesen ist. Ist es dann das, dass man mit dem Alter weiser wird?

Jesus zieht in andere Gebiete und hilft und lehrt in anderen Gegenden, wo man seine Worte ernst nahm und nicht Neid die Leute davon abhielt, die Worte zu verstehen. Ich bin weit weg von Jesus und wir lesen seine Geschichten in der Bibel, aber ohne den regelmäßigen Austausch mit meinen Freundinnen in der Gruppe würde sich mir vieles nicht erschließen. Da ist es mir sehr wichtig, dass wir uns in dieser Gruppe alle ernst nehmen und jeder seine Meinung kundtun darf, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind. Ich glaube, das ist auch nicht gefordert, denn jeder darf seine Meinung haben und viele Wege führen zu Gott.

Es muss nicht immer nur mein Weg sein. Jeder probiert seine Methode aus und wenn es schief geht, gehen wir in der Gruppe auch offen damit um, dass alle davon profitieren können, dass ich da falsch lag. Aber ja, das sind Freunde, die wir uns aussuchen, mit denen wir unsere Sorgen, Ängste und Probleme teilen, um so miteinander weiter im Glauben wachsen zu können und Gott immer mehr im Leben lernen zu vertrauen. Aber die Familie, die ist gegeben, und auch da habe ich gelernt, dass ich alle so nehmen darf wie sie sind. Auch wenn ich manches anders machen würde, so ist es doch vielleicht für sie so der richtige Weg.

Jesus musste auch akzeptieren, wie seine Familie und sein Dorf auf ihn reagierten, er konnte es auch nicht verstehen, wie manche so engstirnig sein konnten, aber er ließ sie ihren Weg finden. Er drängte sich nicht auf. Das ist etwas, was wir in der Gesellschaft glaube ich als Problem haben, wir wollen immer jedem die richtige Lösung überstülpen, aber vergessen, dass jeder, egal wie groß – klein, alt oder jung, Mann oder Frau, In- oder Ausländer,…. Jeder ist ein Individuum und als solches zu akzeptieren. Wenn wir das schaffen und wenn ich das umsetzen kann, dann können wir alle wieder gut miteinander reden und zusammen leben. Denn dann schaut nicht nur jeder auf sich, sondern akzeptiert auch andere, die Königsdisziplin, auch in der eigenen Familie und im eigenen Umfeld. Lassen wir Jesus helfen, das zu erreichen und singen zusammen das Lied Nr. 133 aus dem Cursillo Liederbuch. Es ist so schön.

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