24.11.2024 Christkönig von Evelyn Niedermaier

Podcast für Sonntag, den 24. November 2024
(Christköngssonntag)
Liebe Cursillistas, liebe Freunde, die zuhören.
Ich heiße Evelyn Niedermaier bin Mitarbeiterin der
Cursillo-Bewegung München Freising und leite seit 2011
ehrenamtlich das Sekretariat.
Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu und heute
endet das Kirchenjahr mit dem Christkönigssonntag.
Die Bibelstelle vom heutigen Sonntag führt uns in die
Passionszeit zurück, lasst uns hineinschauen in das
Johannesevangelium, Kapitel 18,33-37
Pilatus kam nun in den Gerichtssaal zurück, ließ
Jesus vorführen und fragte ihn: „Bist du wirklich
der König der Juden?“
Jesus entgegnete: „Bist du selbst auf diesen
Gedanken gekommen, oder haben es dir andere
von mir erzählt?“
„Bin ich etwa ein Jude?“ fragte Pilatus. „Die
führenden Männer deines eigenen Volkes haben
dich hergebracht, damit ich dich verurteile. Was
also hast du getan?“
Jesus antwortete: „Mein Königreich gehört nicht
zu dieser Welt. Wäre ich ein weltlicher Herrscher,
dann hätten meine Leute für mich gekämpft,
damit ich den Juden nicht in die Hände falle. Aber
mein Reich ist von ganz anderer Art.“
Da fragte ihn Pilatus: „Dann bist du also doch ein
König?“
Jesus antwortete: „Ja, du hast recht. Ich bin ein
König. Und dazu bin ich Mensch geworden und in
diese Welt gekommen, um ihr die Wahrheit über
Gott zu bringen. Wer bereit ist, auf diese
Wahrheit zu hören, der hört auf mich.“
Wir können heute mit Königen nicht mehr viel
anfangen.
Die Royals sind doch heutzutage bestenfalls noch eine
Sache für die Klatschspalten der Illustrierten und bei
RTL läuft spätabends die Sendung „Dschungelkönig“.
Und doch tragen wir alle Bilder von Königinnen und
Königen in uns.
Geben wir unseren Kindern im Vor- oder
Grundschulalter ein großes Blatt Papier und
Wachsmalstifte und bitten sie einen König zu malen.
Wir werden märchenhafte Bilder zu sehen bekommen,
von einem schönen Mann mit wertvoller Krone und
einer graziösen Königin an seiner Seite, in ihrem
Schloss mit Park und goldener Kutsche.
Jugendliche haben andere Königsbilder. Sie sehen
vielleicht Aragorn den König aus Herr der Ringe. Oder
manche Mädchen beneiden die bürgerliche Meghan
Markle um ihren reichen Prinzen Harry.
Da ist dann der König, der uns heute im Evangelium
präsentiert wird ein absolutes Kontrastprogramm.
Machtlos und gedemütigt wartet er auf seine
Verurteilung durch den Statthalter Pilatus: keine
Lichtgestalt, zu der man aufschauen möchte.
Und sowieso ist Jesus ein ganz anderer König.
Schauen wir zuerst, wie es zu dem Fest
Christkönig kam:
Zwischen den Weltkriegen führt Papst Pius XI. im Jahre
1925 das Christkönigsfest in den liturgischen Kalender
ein.
Angesichts der damals schon nicht mehr zu
übersehenden Abwendung vieler Menschen von Macht
und Anspruch der Kirche will er Familie, Gesellschaft
und Staat wieder auf die Anerkennung der Herrschaft
des Christkönigs festlegen.
Diese Idee erscheint heute fast hilflos angesichts der
Pluralisierung von Religionen und Weltanschauungen.
Kurze Zeit später aber entfaltet sie ihr kritisches
Potenzial. Zur Zeit des Nationalsozialismus erfahren vor
allem katholische Jugendliche die Widerstandskraft, die
aus dem Zeugnis für den Christuskönig gegen den
Führer Hitler erwächst.

„Also bist du doch ein König?“ fragt Pilatus Jesus im
Gespräch. Die Szene versetzt uns zum Ende des
Kirchenjahres in die Passionszeit.
Jesus antwortet dem kaiserlichen Statthalter in diesem
Dialog mit einem großen „Ja, aber“: „Du sagst es, ich
bin ein König – aber anders als du denkst.“
Es gab ein schweres Verständigungsproblem zwischen
den beiden.
Pilatus, der chronisch Nichtglaubende, konnte nur den
Menschen Jesus sehen.
Dass er zugleich den Sohn Gottes vor sich hatte, also
die menschgewordene Botschaft von der grenzenlosen
Liebe Gottes, war ihm schlicht nicht zugänglich. Seine
Weltsicht erlaubte nichts außer dem, was er anfassen
konnte. Außerdem stand er unter dem Druck der
jüdischen Schriftgelehrten, die Jesus am Kreuz sehen
wollten.
Also wiegelten sie das Volk auf und setzten Pontius
Pilatus unter Druck, ein offensichtliches Fehlurteil
auszusprechen.
In Wahrheit war Jesus keinerlei Gefahr für den
römischen Kaiser wie sie vorgaben.
Sein Königtum ist anders. Er hat eine Vision.
Es ist eine Vision, die weiter reicht als über seine
Person und seine persönliche Lebenszeit hinaus.
Es ist die Vision der Bergpredigt, die Vision der
Seligpreisungen, es ist die Vision vom Reich Gottes!
Genau dort ist sein Königreich. Jesus bietet uns an ihn
als unseren König zu entdecken und anzunehmen und
je mehr wir das tun, umso mehr wird Reich Gottes
bereits in unserem Leben Wirklichkeit, in unserer
Umgebung, in unserer Familie, an unserem
Arbeitsplatz, überall da, wo wir sind.
Und wir werden erfahren, dass unser König Jesus
Christus unsere menschlichen Wege mitgeht, dass er
bei uns ist alle Tage bis ans Ende der Welt, wie es am
Ende des Matthäus-Evangeliums heißt.
Ich spüre eine große Dankbarkeit, weil mir gerade jetzt
so bewusst wird, dass in unserer Cursillo Gemeinschaft
Reich Gottes konkret erlebbar ist und wir uns im für
einander Dasein immer wieder weiterhelfen dürfen.
Ich erlebe es in vielen Gesprächen, gerade auch heute
in einem Telefonat mit einer schwerkranken Cursillista,
die mich unmittelbar nach dem sie aus der
Intensivstation kam, anrief. Beten wir für sie, dass
Jesus sie aufrichtet und ihr Heilung schenkt.
In diesem Sinne wünsche ich Euch und Euren Lieben
einen gesegneten Sonntag im Vertrauen darauf, dass
Jesus alle Wege mit geht, ER ist unser Retter und unser
Heil!
.

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Alle sind gleich von Sepp Vilsmeier am 10.11.2024

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