Der Podcast zum Hören
Und hier zum Nachlesen:
Hallo liebe Cursilistas und liebe Mitchristen.
Ich bin Sabrina Pietschmann und bin Mitarbeiterin bei Cursillo München. Heute ist Muttertag! Wir feiern alle Mütter, die sich um ihre Kinder sorgen und für sie da sind. Und eine Mutter spielt für die Katholischen Christen im Marienmonat Mai eine ganz besonders große Rolle: die Mutter Gottes oder auch heilige Mutter Maria.
Vor kurzem habe ich mit einem Bekannten über meine persönliche Vorstellung vom dreieinigen Gott unterhalten. Gott ist für mich wie ein Vater, Jesus wie ein guter Freund, oder großer Bruder und der Heilige Geist ist für mich wie eine warme Umarmung. Darauf fragte mich der Bekannte: Und Maria? Meine Antwort war: Maria ist sowieso immer bei mir. Sie begleitet mich schon immer als Frau und ganz besonders seitdem ich Mutter bin. Maria begleitet mich in den Ängsten und Sorgen um meine Kinder, Maria erlebt die einzigartigen Momente mit meinen Kindern und Maria saß mit mir am Bett meiner Neugeborenen Tochter auf der Intensivstation. Das ist für mich Maria. Sie versteht mich. Meine Ängste, meine Sorgen, mein Leid, meine Freude, meinen Stolz, meine Liebe.
Eine Mutter versteht das. Und Maria war für mich in erster Linie Mutter. Sie freute sich über die Geburt ihres Sohnes, war mit Sicherheit oft in Sorgen um ihren Sohn und trauerte und weinte um ihn. Und genau so, wie Maria ihren Sohn als Mutter begleitet hat, begleitet uns Gott, als
Königskind, als Kinder Gottes. Er hat diese elterlichen Gefühle, die nur ein Vater oder eine Mutter seinem Kind gegenüber haben kann. Diese endlose Liebe, das Vergeben und das nie vergessen und erinnern. Eltern sein bedeutet für das Kind da zu sein. Seine eigenen Bedürfnisse auch mal
hintenanzustellen. Wenn man Fragen oder Probleme hat, fragt man oft seinen Vater oder seine Mutter um Rat und genauso erhoffen wir es uns bei unseren eigenen Kindern. Und das ist diese Liebe, die uns auch Gott entgegenbringt. Du kannst nichts tun, damit Gott dich mehr liebt, du kannst aber auch nichts tun, dass er dich weniger liebt.
Bestimmt habe ich Gott auch schon enttäuscht und bestimmt hat Gott sich bei mir das ein oder andere Mal gefragt, warum ich den Wald vor lauter Bäume nicht sehe, aber er belgeitet mich liebevoll und wartet geduldig, bis ich Lösungen sehe, die er doch schon von
Anfang an für mich vorgesehen hat.
In dem Gedicht Spuren im Sand, welches mich schon mein ganzes Leben begleitet, fragt der Mensch am Ende wo Gott war, als es ihm so schlecht ging und Gott antwortete: Geliebtes Kind, nie ließ ich dich allein, schon gar nicht in Zeiten der Angst und Not, aber da wo du nur
eine Spur im Sand siehst, sei ganz gewiss, ich habe dich getragen. Gott liebt seine Kinder. Er möchte das Beste für sie, genau wie ich für meine Kinder das Beste möchte. Ich würde sie gern vor allen Fehlern der Welt bewahren und weiß doch auch, dass sie diese Fehler selber machen müssen. Ich denke so geht es Gott auch bei uns. Er sieht viel Leid, aber er kann uns nicht belehren, denn dann reagieren vermutlich die meisten mit Trotz. Und das möchte Gott nicht. Er möchte uns begleiten, mit uns wachsen und er lässt zu, dass wir unsere eigenen Fehler und Erkenntnisse haben. Aber er ist immer an unserer Seite. Er trägt uns, wenn wir nicht mehr können. Er nimmt uns die Last ab, wenn wir ihn darum bitten. Und das macht er für alle seine Kinder. Wir begehen Fehler und es gibt Menschen, die große Fehler begehen und sehr weit von Gott entfernt sind.
Auch ich habe mich gefragt, wie ein Mörder von Gott geliebt werden kann. Aber gleichzeitig würde ich mein Kind auch nicht aufgeben, wenn es einen schweren Fehler begeht. Es bleibt mein Kind. Und wir bleiben Kinder Gottes. Das soll kein Freifahrtschein sein. Gott erwartet,
dass man seine Fehler einsieht, daraus lernt und sich erkennt. Aber es gibt Hoffnung, für alle, die sich entfremdet haben von ihm. Gott nimmt uns immer wieder auf. Er gibt uns immer wieder Gelegenheiten christlich zu handeln. In seinem Namen den Weg gemeinsam zu gehen.
Wir heißen Kinder Gottes und sind es. Es gibt so viele verschiedene Erziehungsstile. Und ich kann mir einen davon aussuchen. Kann meine Kinder freigeistig, Autoritär, Antiautoritär oder sonst wie erziehen, aber eins bleibt immer gleich. Ich nehme bei jedem Erziehungsstil mein Kind liebend an. Es ist immer willkommen und hat immer ein Zuhause bei mir. Und das verspricht uns auch Gott. Er nimmt Wohnung in mir und immer, wenn ich ihn brauche kann ich zu ihm kommen. Ich trage ihn mit und er trägt mich durch das Leben. Wenn ich Probleme habe, oder seine Kraft brauche ist er für mich da. Er liebt mich.
Dazu möchte ich gern mit dir zusammen ein Gebet aus dem Gebetsanhang beten. Wenn du magst kannst du in deinem Cursillobuch den Anhang aufschlagen und mit mir gemeinsam das Gebet Nr. 4 beten, oder du hörst einfach nur zu.
Da ist eine Liebe
Da ist eine Liebe
Da ist eine, die dich gemeint hat –
Von Anfang an.
Sie, sie ist die Liebe –
das größte Geheimnis
und das schönste Geschenk
zwischen Himmel und Erde.
Nenne sie Gott,
wenn du willst
oder Geist.
Und streck dich nach ihr aus!
Festhalten kannst du sie nicht,
aber öffne ihr dein Herz,
dann verändert sie dein Leben.
Sie wird dich stärken –
und du wirst ein Segen sein
für viele Menschen,
die sie brauchen wie du selbst.
Dann führt sie dich zum Ziel.
Das Ziel, das ist sie selbst –
die Liebe, die dich rief.
Und in diesem Sinne, singen wir gemeinsam das Lied 140, Liebe ist nicht nur ein Wort.
Danke fürs zuhören und bis bald.
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