Der Kern der Osterbotschaft
Ostern: Das Licht vertreibt das Dunkel
„Lobsinge, Du Erde, überstrahlt vom Glanz aus der Höhe!
Licht des großen Königs um leuchtet Dich!
Siehe – geschwunden ist allerorten das Dunkel!“
So singe ich zum Auftakt der Osternacht den Lobgesang des Exsultet.
Die ganze Erde ist zum Jubel aufgerufen, weil ein großes Licht in ihr mächtige und siegreicht in das Dunkel gekommen ist.
Welches Dunkel herrschte damals auf der Erde? Wodurch wurde dieses Dunkel vertrieben?
Auf diese beiden Fragen antwortet die Frohe Botschaft von Ostern. Es sind zwei Mächte, die tiefstes Dunkel über die Erde breiten.
Die Macht des Todes und die Macht der Schuld.
Die Überwindung der Macht des Todes
Die Macht des Todes herrscht über alle lebendigen Wesen dieser Erde. Wir Menschen spüren diese Macht immer wieder in unserem Leben bewusst.
Wir wissen, dass unser irdisches Leben in jedem Augenblick vom Tod beendet werden kann. Diesen Gedanken verdrängen viele Menschen, die keinen Glauben haben. Der Gedanke an den Tod kann auch die Christen verängstigen, da auch wir immer wieder mit dem Zweifel an die frohe Botschaft zu kämpfen haben. Doch kann uns der Glaube immer wieder zurückführen zur frohen Botschaft. Und diese frohe Botschaft lautet:
Das Ende – der Tod ist für uns Christen gar kein Ende. Dieses Ende des irdischen Lebens ist ein Durchgang zu einem neuen Leben. Das verkündet uns die Frohe Botschaft des Exsultet.
„Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg“.
In der Osternacht bricht das Licht GOTTES, es bricht das Licht des ewigen Lebens in das Dunkel der Erde und überwältigt dieses Dunkel, wie die aufgehende Sonne die Finsternis der Nacht vertreibt.
Das Licht GOTTES aus der Höhe ist die Auferweckung JESU CHRISI, durch die die Macht des Todes besiegt ist, wie die Lesung im Römerbrief 6,9 klar aussagt: Wir wissen, dass CHRISTUS, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn“. Und damit keine Macht mehr über uns. Der auferstandene JESUS CHRISTUS hat also ein neues, unvergängliches Leben. Und wenn wir uns in Glaube und Taufe ganz auf JESUS CHRISTUS einlassen, haben wir – nach der Versicherung vom Römerbrief 6,4 – die Gewissheit, dass „so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, auch wir in dieser neuen Wirklichkeit leben.“
Die Überwindung der Macht der Schuld
Wenn nun schon die schlimmste Macht gebrochen ist, die Macht des Todes, dann kann auch die zweitschlimmste Macht, die Macht der Schuld bezwungen werden. So hören wir im Exsultet:
„Der Glanz dieser heiligen Nacht nimmt den Frefel hinweg, reinigt von Schuld, gibt den Sündern die Unschuld.“
In das Dunkel der Schuldverfangenheit bricht das Licht der Befreiung von Schuld. Die Auferstehung JESU CHRISTI ist Erlösung aus den Fesseln der Schuld. Konkret heißt das: Wenn wir uns in Glaube und Taufe ganz auf den auferstandenen JESUS CHRISTUS einlassen, gewinnen wir Anteil an seinem neuen Leben, in dem das Gute über das Böse gesiegt hat. Wir wissen, dass „wir nicht Sklaven der Sünde bleiben“ (Röm 6,6). Wir können den „alten Menschen“, der in Schuld verfangen ist, ablegen und neue Menschen werden, die aus der Zuversicht leben. Die Macht des Bösen ist grundsätzlich gebrochen. Im Kampf gegen das Böse erhalte ich vom neuen Leben her die Kraft, immer wieder neu die Kraft, das Gute zu tun.
Die Sonne des ewigen Lebens
Das kleine Licht der Osterkerze ist das Sinnbild für das große Licht der Auferstehung JESU CHRISTI. JESUS CHRISTUS ist jener Morgenstern, jene Sonne, die „in Ewigkeit nicht untergeht“ – so wird es im Exsultet gesungen. Wir Christen haben die Hoffnung geschenkt bekommen. Für uns geht in JESUS CHRISTUS die Sonne des Guten immer wieder auf, so sicher, wie die irdische Sonne jeden Tag neu da ist, auch wenn sie hinter Wolken verdeckt ist. Für uns erstrahlt schließlich nach dem Tod einmal auf immer die Sonne des ewigen Lebens.
Aber ist diese Verheißung nur gläubigen und getauften Katholiken verheißen? Werden nur Katholiken von Tod und Sünde befreit?
Im zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurde aber festgestellt, dass diese Heilzusage auch außerhalb der katholischen Kirche zu finden ist.
GOTT ist für alle Menschen auf die Welt gekommen. GOTT hat uns seine Liebe offenbart. GOTT will für alle Menschen sein Heil. ER wird alle Menschen in sein Reich einladen. Nur einige bemerken erst sehr spät, was sie mit dieser frohen Botschaft aus ihrem Leben hätten machen können.
So wünsche ich Euch allen ein gesegnetes Osterfest. Ich wünsche Euch den festen Glauben an die frohe Botschaft und GOTTES reichen Segen.
Eurer Willi Kuper
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